E-Renner bald schneller unterwegs?

Wer einmal das große Glück hatte, in einem elektrisch betriebenen Sportwagen eine Runde drehen zu dürfen, dem wird das ungeheure Drehmoment ein Lächeln ins Gesicht gezaubert haben. Aufgrund der Antriebstechnik sind Elektromotoren in ihrer Energieübertragung wesentlich effizienter und begeistern ihrer Fahrer mit tollen Beschleunigungswerten und einem fulminanten Durchzugsverhalten. Überholmanöver sind ein Kinderspiel mit solch einem brachialem Drehmoment, das keine Wünsche offenzulassen scheint. Die Besitzer von E-Bikes kennen dieses Gefühl im Ansatz vermutlich auch, es ist sehr schwer gegen ein gutes E-Bike an der Ampel ein Beschleunigungsrennen zu gewinnen. Da braucht es ordentlich Schmalz in den Oberschenkeln um das E-Bike hinter sich zu lassen.

Funktioniert dies im Motorsport genauso gut?

Im Moment eher nur bedingt. Das liegt vor allem an der Aerodynamik, denn Leistung haben die E-Racer scheinbar ohne Ende. Fahrzeuge mit bis zu 2.000 PS und einem Drehmoment von weit über 1.000 Newtonmetern sind mittlerweile auf dem Markt und die reinen Leistungsdaten versprechen wahre Wunder in der Welt der zügigen Fortbewegung. Doch ein Faktor macht den E-Rennern immer noch einen Strich durch die Rechnung: der Abtrieb. Dies gilt auch für WRC und nicht nur für den Straßenrennsport.

Ein E-Fahrzeug braucht reichlich Batterien an Bord, damit die Leistung länger als eine Runde verfügbar ist. Dies ermöglichen die Batterien. Damit diese die Fliehkräfte in den Kurven nicht nachteilig beeinflussen, sind sie tief im Fahrzeugboden integriert. Soweit so gut. Doch um eine gute Rundenzeit hinzulegen, braucht man in den Kurven einen hohen Abtrieb, dies wird durch die Aerodynamik erreicht, allen voran durch den Unterboden. Die Luft, die unter das Fahrzeug geleitet wird, sorgt für einen Sogeffekt. Dieser Sog lässt den Renner geradezu auf der Straße kleben und enorme Kurvengeschwindigkeiten erzielen.

Ein E-Auto ist an dieser hochsensiblen Stelle der Aerodynamik im Nachteil. Sind die Batterien tiefgelegt, kann man den Unterboden nicht vollständig nutzen, liegen sie höher, so sind die Fliehkräfte in den Kurven zu hoch. Die Lösung kann daher nur in besseren Batterien liegen.