Regeländerungen aufschieben?

Hinter den Kulissen rumort es derzeit gewaltig in der Königsklasse des Motorsports, doch nach außen dringt dies kaum. Man gibt sich besonnen und freundlich, die Situation rund um Corona gibt dies so vor. So war den Machern zu Beginn der Krise noch vorgeworfen worden, sie seien nur am Geschäft interessiert, kein Geringerer als der sechsmalige Weltmeister Lewis Hamilton gehörte mit zu diesen Kritikern. Es sah in Australien darum fast so aus, als würde der Rennserie eine fast normale Saison bevorstehen, doch es sollte anders kommen.

Im letzten Moment abgesagt

Die ersten Reaktionen nach der Absage ließen den Schluss zu, die Formel 1 würde lediglich ein paar Wochen später wie gewohnt starten. Es reihte sich jedoch Absage an Absage und nun hofft man, im August loslegen zu können, zur Not auch mit Geisterrennen.

Wie wurde die Pause genutzt? Mit ganz viel Machtspielchen. Der lange Kampf um die neuen Regeln, die ab kommender Saison gelten sollten, wurde wieder entfacht. Nachdem man sich im zähen Ringen im letzten Jahr endlich einigen konnte, brechen nun die alten Fronten wieder auf.

Ferrari macht mobil

Der Hauptgegner der neuen Regeln sitzt in Maranello und dort erhofft man sich aktuell, dass es zu Aufweichungen oder gar dem völligen Aussetzen der neuen Regeln kommt. Nach Auffassung von Ferrari wären die Kosten zu hoch, die Änderungen für die Saison 2021 zu implementieren. Dabei haben diese das Ziel der Transparenz und Kostenreduzierung, doch Ferrari ficht das nicht an. Es werden nun Verbündete gesucht, um die Änderungen doch noch zu kippen.

Es ist jedoch nur sehr schwer vorstellbar, dass der Kompromiss wieder platzt. Dafür sind die Reihen der Befürworter zu geschlossen. Alles in allem wird diese Geschichte wohl als ein weiteres Kapitel im ewigen Drama um das große Geld innerhalb der Rennserie gewertet werden. Den Fans zuliebe sollte es bald beendet werden und die Neuigkeiten sollten sich wieder rund um die Boliden und die Piloten drehen. Es wäre dem Sport sehr zu wünschen.